Montag, 7. Januar 2008

Reaktionen auf den Informationsabend

Der Informationsabend hat auf den kritischen Internetseiten heftige Reaktionen hervorgerufen, vor allem aufgrund des Vortrages von Apostel Drave zur Geschichte der Abspaltungen in den fünfziger Jahren. Keine der Internetseiten ist in der Lage in den Foren oder Artikeln auch nur annähernd sachlich mit dieser Ausarbeitung umzugehen. Wobei zu beobachten ist, dass das bei nahezu bei allen Themen der Fall ist, in denen die Kirche offen Auffassungen und Meinungen der kritischen Internetgemeinde widerspricht. Das ist Ausdruck einer ausgeprägten Schwarz-Weiß-Sicht der Dinge. Es ist fast typisch, dass die Kirche im Falle von Widerspruch regelrecht dämonisiert wird, Befürworter oder Anhänger der eigenen Ansichten dagegen geradezu verklärt werden.


Den vergleichsweise sachlichsten Umgang mit dem Vortrag kann man noch im Glaubenskultur-Magazin beobachten. Doch auch da bewegt sich ein offizieller Vertreter der neuapostolischen Kirche noch in einem „Minenfeld“, wie Bezirksapostel Klingler erfahren musste. Der von Michael Koch, dem Chefredakteur von Glaubenskultur, verfasste Artikel „Züricher Alleingang“ liefert ein Beispiel für die Probleme beider Seiten in der Kommunikation. Der Bezirksapostel hat nicht erkannt oder falsch eingeschätzt, dass er im Grunde mit einem Journalisten spricht, der schlagzeilenträchtige Informationen zu einem für sein Publikum (seine Kundschaft) hochbrisanten Thema benötigt. Dass in dieser Situation jedes Wort, jede Andeutung „ausgeschlachtet“ wird, ist in der normalen Presse (leider) fast schon zu einer gängigen Praxis geworden. Auf der anderen Seite war es seitens des Autors vielleicht auch nicht besonders geschickt seine Quelle zu benennen. Im normalen Journalistenleben, wo so etwas vielleicht einem Politiker oder Manager passiert, der ein Hintergrundgespräch mit einem Redakteur führt, dürfte der betreffende Redakteur anschließend große Schwierigkeiten haben, nochmal Informationen aus dieser Quelle zu erhalten. Aber vielleicht brauchte er den Namen Klingler auch um seinem auf sehr mageren Informationen beruhenden Artikel entsprechendes Gewicht zu verleihen. Dazu kommt noch, dass er den Bezirksapostel wohl gründlich missverstanden hat (und anscheinend immer noch missverstehen will), wie aus dessen Stellungnahme hervorgeht. Es ging ihm in seiner angedeuteten Kritik um die Art und Weise der Kommunikation der Kirchengeschichte, und nicht um den Inhalt des Vortrages.

Nachspiel:

Ist es Unerfahrenheit, Naivität, misslungene Diplomatie, oder sogar Absicht gewesen? Zum Inhalt des Votrages nimmt Bezirksapostel Klingler keine Position ein, außer dass er ihn nicht als Ursache der Kritik ansieht. Bezüglich der Form weisst er die Schuld eindeutig Stammapostel Leber und Apostel Drave zu, und geht auch in seiner Stellungnahme nicht davon ab. Gleichzeitig beteuert er nichts gewusst zu haben, was wiederum vom Stammapostel in seinem Brief an die VAG bestritten wird. An dieser Stelle ist der Umgang mit dem Internet entweder unprofessionell oder es beginnt das bewusste öffentliche Austragen interner Konflikte. Ein Fingerzeig für künftige Entwicklungen?

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